New Pay ist ein neues Etikett für die Vergütung von abhängig Beschäftigten aufgrund eines Dienstvertrags. Die Inhalte von New Pay sind auch für Unternehmen, die „Old Pay“ anwenden, interessant, denn die Transparenz der Vergütung in den Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt erfordert angemessene Reaktionen.

Historie

Seit dem Inkrafttreten des BGB am 1.1.1900 haben sich in Deutschland, nicht zuletzt im Zuge der Industrialisierung, eine Reihe von Vergütungssystemen herausgebildet, die auf typische Arbeitsplätze bzw. Arbeitsaufgaben und Arbeitssysteme zugeschnitten sind. Diese Regelungen entstanden in einzelnen Unternehmen, unter Berücksichtigung der dortigen Bedürfnisse. Sie wurden nicht selten von den Tarifträgerverbänden – den Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften – übernommen und weiterentwickelt. Sie sind z. B. in der Metall- und Elektroindustrie von der Arbeit der Mitarbeiter an einzelnen Maschinen und Montagearbeitsplätzen im Schichtsystemgeprägt. Das Ergebnis der Arbeit, die Werkstücke, Baugruppen und Endprodukte können dort gezählt und hinsichtlich ihrer Qualität bewertet und einzelnen Mitarbeitern zugeordnet werden. In der chemischen Industrie besteht die Arbeit i. d. R. in der Betreuung der Anlagen, die rund um die Uhr und auch am Wochenende produzieren. Das Arbeitsergebnis bzw. die Arbeitsleistung ist den einzelnen Mitarbeitern nicht zuzuordnen. Im hierarchisch geprägten Öffentlichen Dienst, der vom Familienbild des Mannes als Alleinverdiener ausging, hatten das Alimentationsprinzip und die Berücksichtigung des Lebensalters des Angestellten bis zum Jahr 2005 einen hohen Stellenwert. Seitdem sind insbesondere die Tätigkeit und die einschlägige Berufserfahrung wichtig. Die überkommenen Vergütungssysteme – sozusagen „Old Pay“ – beruhen auf den bestehenden Arbeitssystemen und der jeweiligen Unternehmenskultur bzw. Branchenkultur. Sollte es nun bei New Pay anders sein?

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