Die Arbeit in der Gesundheitswirtschaft ist funktional organisiert. Das zeigt sich in den Fachabteilungen der Krankenhäuser, den fachlich organisierten Krankenstationen und auch den Fachpraxen der Ärzte. Alle Fachleute – Ärzteschaft wie Pflegefachkräfte – arbeiten für und am Menschen mit dem Ziel seine Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Ist die funktionale Arbeitsteilung bei dem gesteckten Ziel sinnvoll? In anderen Branchen hat sich die Umstellung von der funktionalen der Arbeitsorganisation zur prozessorientierten Ablauforganisation bewährt. Eine bessere Qualität der Arbeitsergebnisse und höhere Produktivität waren ebenso wie eine höhere Motivation der Mitarbeiter und eine bessere Wirtschaftlichkeit der Unternehmen die Folge.                                                                                             

Prozessorientierte statt funktionale Arbeitsorganisation

Die funktionale Organisationsform in der Gesundheitswirtschaft erinnert mich an meine ersten Jahre als Ingenieur in der Produktion. Damals waren die Fachabteilungen Fürstentümer und die Abteilungsleiter Fürsten. Das Abteilungsdenken, die Identifikation mit der eigenen Abteilung, war stark ausgeprägt und ebenso die Abgrenzung der Mitarbeiter gegenüber anderen Abteilungen. Bei auftretenden zeitlichen Verzögerungen und Fehlern waren immer „die Anderen“ schuldig. Die Wettbewerbssituation erzwang ein Umdenken. Von japanischen Unternehmen lernen war für die deutsche Automobilindustrie und auch weitere Branchen angesagt.  Entscheidend für den Erfolg der deutschen Automobilindustrie in den letzten 30 Jahren war die Einführung der prozessorientierten Organisation. Mitarbeitende bekamen die Kompetenz und Verantwortung für die Produktionsprozesse und deren Ergebnisse übertragen. Hierarchien wurden abgebaut. Funktionsübergreifend wurde Gruppenarbeit eingeführt und Fertigungsteams entlang der Prozesskette gebildet. Die Mitarbeiter wurden für ihre neuen, höherwertigen Arbeitsaufgaben qualifiziert. Qualitätsverbesserungen und Produktivitätsfortschritte von zum Teil mehr als 50 Prozent waren das Ergebnis der prozessorientierten Arbeitsorganisation verbunden mit motivierten Mitarbeitern und einer höheren Wettbewerbsfähigkeit. Und: Aus Individualisten wurden Teamplayer. Die Unternehmenskultur veränderte sich! Man hatte New Work. …

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 Eckhard Eyer schreibt regelmäßig in “Health&Care Management”.