Das Entgeltrahmenabkommen führt die vormals getrennten Lohn- und Gehaltssysteme von Arbeitern und Angestellten in der Metall- und Elektroindustrie zugunsten eines gemeinsamen Entgeltsystems seit dem Jahr 2004 zusammen. Das Jahrhundertwerk, das die Tarifverträge in der M+E-Industrie aus den 60er-Jahren und zum Teil aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts ablöste, ist nun in praktisch allen tarifgebundenen Unternehmen der Branche seit mehr als zehn Jahren vollzogen.

Als erstes Unternehmen führte zum 01.04.2004 die Modine Neuenkirchen GmbH in Neuenkirchen/Westfalen das Entgeltrahmenabkommen (ERA) in der Metall- und Elektroindustrie ein. Gleichzeitig wurde ein neues Grund- und Leistungsentgelt für Arbeiter und Angestellte etabliert. Dabei erhielten die Mitarbeiter in den Produktionsgruppen nach der Methode Kennzahlvergleich eine Arbeitsproduktivitätsprämie und die Instandhalter ebenfalls eine Teamprämie auf Basis der Arbeitsproduktivität aller fünf Produktionsteams. Die Dienstleister der Produktion – Produktionsplanung und -steuerung, Qualitätsmanagement usw. – erhielten ihr Leistungsentgelt auf der Basis der Methode Zielvereinbarungen aufgrund der Arbeitsproduktivität der Produktionsteams, der Fehlerkosten im Produktionsprozess, der Reklamationen der Kunden und dem Umlaufvermögen im Arbeitsprozess.

Anders als bei Modine wurden bei der ERA-Einführung beim Leistungsentgelt die tradierten Leistungsentgeltsysteme häufig nicht von Grund auf neu gestaltet, sondern von der „Währung“ Lohnrahmenabkommen auf die „Währung“ Entgeltrahmenabkommen umgerechnet. Schrittweise, abhängig von der technologischen und organisatorischen Entwicklung sowie nicht zuletzt von den handelnden Personen, werden seitdem auch von Grund auf neue Leistungsentgeltsysteme etabliert, die die sich durch ERA bietenden Chancen nutzen. Im Kontext der Industrie 4.0 nimmt der Bedarf an innovativen Leistungsentgeltsystemen auf der Basis des ERA noch zu.

[… weiterlesen bei REFA ]

Eckhard Eyer schreibt regelmäßig im REFA-Blog