„Was waren das noch Zeiten, als man vor fast zwei Jahren im Bundestag für Menschen in der Pflege und andere systemrelevante Menschen in unserer Republik klatschte. Da konnte sich jeder angesprochen und geehrt fühlen und es entstand kein Neid“, meint unser Kolumnist und hat beim Pflegebonus ganz genau hingesehen
Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag festgelegt, dass eine Milliarde Euro für einen Pflegebonus bereitgestellt werden und der Steuerfreibetrag auf 3.000 Euro im Jahr steigen soll. Das weckte Erwartungen! Findige Menschen, die sich zum Kreis der Pflegebonusempfänger zählten fingen an zu rechnen und zu überlegen wie sie den Bonus verwenden würden: Urlaub, eine neue Couch oder ein neues Fahrrad?
Wenn Theorie auf Praxis trifft
Es gehört offenbar zum Verhandlungsgeschick von Koalitionspartnern jeder Regierung in einem Koalitionsvertrag unbestimmte Rechtsbegriffe zu verwenden, die es jedem Koalitionspartner – und auch den interessierten Beobachtern – ermöglichen dem Koalitionsvertrag zuzustimmen. Wenn dann die Theorie auf die Praxis trifft, wird es spannend. In der betrieblichen Praxis ist zu definieren: „Wer gehört zu den potenziellen Empfängern des Bonus?“ Darüber hinaus ist die Frage zu beantworten „Für was wird der Bonus gezahlt?“ Und: Bei einem begrenzten Budget ist die Zahl der potenziellen Bonusempfänger und -empfängerinnen auch interessant, weil sie die Frage beantwortet wie hoch der Bonus sein wird. Die Antworten auf die drei Fragen sind nicht unabhängig voneinander zu geben. …
Eckhard Eyer schreibt regelmäßig in “Health&Care Management”.