Kennen Sie das? Sie hören oder lesen eine Aussage, die nicht in Ihr Weltbild bzw. zu Ihrer Lebenserfahrung passt. Sie haben ein Störgefühl. So ging es mir, als ich die Überschrift „Altenpflegefachkräfte verdienen im Mittel mehr als 3.000 Euro im Monat“ in einem Newsletter las.

Im Beitrag wird sich auf statistische Daten im Entgeltatlas Pflege der „Agentur für Arbeit“ sowie auf eine Pressemitteilung des „bpa Arbeitgeberverbandes Pflege“ bezogen. Bundesweit im Mittel mehr 3.000 Euro Monatsgehalt bei 40 Stunde/Woche: das wären mehr als 17,32 Euro/Stunde. Mir war das neu. Um mein Störgefühl zu beseitigen und dazuzulernen, las ich bei der Agentur für Arbeit nach, was ausgewertet wurde und wie der methodische Ansatz war.

3.000 Euro für eine Arbeitszeit von 40 Stunden/Woche, Wochenenddienste, Nachtschichten, Jahressonderzahlungen und Überstunden  

Meine Analyse zeigt: Die Bundesagentur für Arbeit hatte die sozialversicherungspflichtigen Einkünfte der Altenpflegefachkräfte innerhalb des Jahres 2019 aufaddiert und durch die zwölf Monate geteilt. Bei diesem Rechenweg verdienten die Altenpflegefachkräfte – bei privaten Trägern, in der Wohlfahrtspflege und bei kommunalen Trägern – im Mittel mehr als 3.000 Euro/Monat. In den 3.000 Euro/Monat enthalten sind

  • das Gehalt für 40 Stunden/Woche,
  • die Wochenend- und Feiertagszuschläge,
  • die Schichtzuschläge (Spät- und Nachtdienst),
  • Überstunden,
  • Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie
  • ein Leistungsentgelt.

Zum Vergleich: In der Metall- und Elektroindustrie erhält ein Facharbeiter mit einer abgeschlossenen dreijährigen Berufsausbildung inkl. einem durchschnittlichen tariflichen Leistungsentgelt von 15 Prozent in Baden-Württemberg 3.727 Euro/Monat bei 35 Stunden/Woche. Das sind bei 40 Stunden/Woche 4.259 Euro/Monat bzw. 24,59 Euro/Stunde. Hinzu kommen ggf. die oben erwähnten Zuschläge, Überstunden und Jahressonderzahlungen.   …


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Eckhard Eyer schreibt regelmäßig in “Healt&Care Management”