Die gerechte Gestaltung von Vergütungssystemen ist eine Herausforderung für jedes Unternehmen, das seine Mitarbeiter extrinsisch motivieren will. Im Spannungsfeld von betrieblichen Werten und anonymen Arbeitsmarkt sowie der Frage, ob Vergütungssysteme agil oder nachhaltig sein müssen, ist der betriebliche Gestaltungsspielraum zu nutzen.

Good Pay

Bei der Gestaltung gerechter Vergütungssysteme wird nicht nur vom Menschenbild des Homo oeconomicus ausgegangen, sondern von Menschen mit eigenen Werten und Gerechtigkeitsvorstellungen sowie Unternehmen mit eigenen, spezifischen Unternehmenskulturen. Innerhalb des Rahmens, der durch die betriebliche Wertschöpfung und den relevanten Arbeitsmarkt gesetzt ist, ergeben sich Gestaltungsspielräume, die betrieblich mit „Good Pay“ genutzt werden können.

Den Führungskräften, in deren Hand vor allem die Leistungsvergütung der Mitarbeiter liegt, kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Die zunehmende Transparenz und Beteiligung der Mitarbeiter macht Mitarbeiterführung nicht leichter, unterstreicht aber ihre Bedeutung. Unter dem Aspekt der Gerechtigkeit ist bereits die Genese des Vergütungssystems, unter Einbeziehung der Stakeholder, ebenso wichtig wie die distributive, die prozedurale und die interaktionale Gerechtigkeit in der Ausgestaltung und Anwendung des Vergütungssystems. Das Konzept Good Pay bietet hier einen Werkzeugkasten von der gemeinsamen Erarbeitung durch die Stakeholder über die gerechte Ausgestaltung des Vergütungssystems bis hin zu seiner fairen Anwendung.

[Eckhard Eyer schreibt regelmäßig Kolumnen im REFA-Blog]