New Pay ist ein Begriff, den viele Menschen in Zusammenhang mit New Work verwenden: neue Vergütungskonzepte, in denen die Mitarbeiter mehr mitentscheiden dürfen. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Unternehmensberater Eckhard Eyer weiß mehr.

Erläutern Sie uns bitte, was New Pay ist?

Eckhard Eyer: New Pay bezieht sich auf die Höhe der Vergütung und die Art und Weise, wie sie ausgezahlt wird. Hinzu kommt, dass die Ermittlung der Verdiensthöhe basisdemokratische Züge hat.

Das ist ja spannend. Die Leute bestimmen selbst, was sie verdienen?

Es geht darum, die Mitarbeiter in die Ermittlung der individuellen Entgelthöhe einzubeziehen. Durch diese Transparenz und Beteiligung soll sich die Zufriedenheit der Mitarbeiter über ihr Entgelt erhöhen. Doch bei New Pay ist nicht alles neu! Mitarbeiter erhalten zum Beispiel zusätzlich zu ihrem Grundentgelt rollenbasierte Zulagen. Diese gelten solange, wie die höherwertige Rolle ausgeübt wird. Wenn ich das Wort „Rolle“ durch „Arbeitsaufgabe“ ersetze, dann ist es das Gleiche, was in der Metall- und Elektroindustrie schon lange zum Standard gehört.

Gibt es bei New Pay auch eine Art Leistungsentgelt?

Ja, das gibt es. Bei der Leistungsfeststellung greift man gerne zurück auf schon lange bekannte, aber aus guten Gründen selten angewandte Methoden. Dazu gehört die 360-Grad-Beurteilung von Mitarbeitern. Hierbei werden Mitarbeiter durch möglichst viele ihrer beruflichen Kontakte bewertet, also neben dem Chef auch durch Kollegen, Kunden, Lieferanten, Dienstleister … Oder das gesamte Team bewertet die Leistung jedes einzelnen Mitarbeiters. Und dann gibt es den Bonus, oft in Zeit ausgezahlt, das heißt, bezahlte Freistellung.

Was kritisieren Sie daran?

Mir fehlt die Trennung zwischen den folgenden drei Fragen: Wie wird die Leistung festgestellt? Wie hoch ist die Vergütung dafür? Wie wird die Vergütung ausgezahlt? Diese drei Aspekte werden in vielen Unternehmen, die New Pay anwenden, vermischt. Und genau dabei geht Transparenz verloren. …

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